3. Bildungs- ubnd Erziehungsbereiche und ihre Umsetzung

 

3.1  Bedeutung des Spiels

Das angeleitete als auch das freie Spiel sind wesentliche Methoden unsere

r pädagogischen Arbeit. In der kindlichen Entwicklung ist das Spiel die erfolgreichste Methode des Lernens. Das Spiel ist Übungsfeld für neue Sicht- und Verhaltensweisen. Das Kind setzt sich spielerisch mit seiner Umgebung auseinander und lernt durch sein eigenes Handeln:

  • Ausdauer und Konzentration
  • sprachliche Ausdrucksformen
  • Sozialverhalten
  • Phantasie und Kreativität
  • Zahlen-, Formen- und Farbkenntnisse
  • Grob- und Feinmotorik
  • Selbstbewusstsein und Verantwortung

Wir unterscheiden bewusst die zwei Formen des Spiels und bieten sowohl dem freien als auch dem gelenkten Spiel Raum und Zeit.

Im Freispiel hat das Kind die Möglichkeit selbst zu entscheiden was, mit wem, wie und wo es spielen möchte. Dem Kind stehen dabei sämtliche Materialien und Gruppenräume dafür offen. Es braucht nicht um Erlaubnis zu bitten. Im Gegenteil, wir fördern somit die eigenständige Entscheidungsfindung, Phantasie und den Entdeckerdrang. Das Kind lernt durch das Spiel, spielt aber nicht um zu lernen, sondern weil es Freude an der Sache hat. Das Experimentieren ist hierbei nicht nur erlaubt, sondern unbedingt erwünscht.

Beim gelenkten Spiel werden wesentliche Entwicklungsbereiche des Kindes geschult. Es lernt zuzuhören, zu kommunizieren, Regeln zu vereinbaren und einzuhalten und den Umgang mit Erfolgen als auch Misserfolgen. Beide Spielformen ermöglichen dem Pädagogen entweder durch Beobachtung oder durch Begleitung einen Einblick in den Entwicklungsstand des Kindes.

 

3.2 Bildung: elementar- Bildung von Anfang an

Das Bildungsprogramm für Kindertageseinrichtungen in Sachsen- Anhalt bildet die Grundlage für unser pädagogisches Handeln. Professionelles Handeln bedeutet, alle Entwicklungsbereiche anzusprechen und im Rahmen der verschiedenen Bildungsbereiche eine anregende und lernfördernde Umgebung mit den Kindern und für die Kinder zu gestalten, um eine ganzheitliche Entwicklung zu unterstützen und zu fördern.

Täglich wird in mindestens einer Beschäftigungsphase ein Angebot aus den folgenden 9 Bereichen durchgeführt. Dabei wird in Kleingruppen oder im Gesamtverband agiert. Die Kinder sind an der Entscheidung, was getan wird, maßgeblich beteiligt, denn ihre Motivation und Neugierde sind Voraussetzung für erfolgreiches Lernen. Die entstandenen Ergebnisse werden auf der Präsentationsfläche im Eingangsbereich dargestellt sowie in einzelnen Portfolios festgehalten.

Die folgenden Absätze dienen der Vorstellung der einzelnen Bildungsbereiche.Wichtig hierbei ist, dass die Bereiche nicht unabhängig voneinander zu betrachten sind. In der täglichen Arbeit bedingen sich einzelne Bereiche gegenseitig und fördern somit die ganzheitliche Entwicklung der Kinder.

 

Bildungsbereich 1:  Körper, Bewegung und Gesundheit

Eigenen Körper erkunden, mit den Körper erkunden, in Bewegung sein, sich entspannen, körperliche Nähe spüren und Mahlzeiten als körperliche, soziale und sinnliche Erfahrung wahrnehmen“ (Ministerium für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt, 2013, Bildung: elementar- Bildung von Anfang an).

Unsere Kinder sind ständig in Bewegung. Um das zu gewährleisten bieten wir folgendes an:

  • tägliche Sing- und Bewegungslieder,
  • wöchentliche Bewegungsangebot mit Elementen zum Klettern, Kriechen, Balancieren, Hüpfen, Laufen (Kindergarten  in der Turnhalle der Grundschule Annastraße; für alle Kindergarten- und Krippenkinder die Nutzung der gesamten Kita als Spiel-und Bewegungsort)
  • Aufenthalt im Freien auf dem Außengelände oder den Spielplätzen in der Nähe
  • Spazier- bzw. Beobachtungsgänge und regelmäßige Ausflüge in die Natur, z.B. ins waldpädagogische Zentrum im Biederitzer Busch, in den Zoo zur Zooschule, ins Schulumweltzentrum und in den Parkanlagen von Magdeburg
  • Ruheecken in den Räumen (Kuschelecke, Spielhäuschen)
  • gesunde Ernährung wird täglich umgesetzt
    • Vollverpflegung erfolgt über einen regionalen Anbieter
    • als Getränke werden Wasser, Milch, Fruchtschorle und ungesüßter Tee gereicht
    • Zwischenmahlzeit: viel Obst, Gemüse und Joghurt
  • Projektarbeit zur gesunden Ernährung wird mit den Kindern aufgegriffen
  • Projektarbeit zur Zahngesundheit erfolgt gemeinsam mit den Kindern und mit Unterstützung des Teams der  Zahnarztpraxis Dr. Wagner, der “Zahnschwester“ und Ärztin vom Gesundheitsamt

 

Bildungsbereich 2: Grundthemen des Lebens

„Kinder setzen sich mit grundlegenden Themen des Lebens auseinander. Anlässe und Gelegenheiten hierzu sind überall im Alltag vorhanden. Kinder machen sich Gedanken über ihre Familien und über ihre Freunde. Sie wollen herausfinden, woher Leben kommt und wohin es geht und auch wo ihre Träume herkommen und ob ihr Schutzengel immer bei ihnen ist. Grundthemen können überall in der Tageseinrichtung zur Sprache kommen und in jedem Moment des Alltags bedeutsam werden“ (ebd.).

Beispiele für diesen Bildungsbereich sind:

  • Feste im Freien und in der Einrichtung, z.B. Geburtstag, Weihnachten, Fasching, Ostern sind für die Kinder vertraute Rituale und Höhepunkte im Jahr (werden gemeinsam mit den Kindern und Eltern vorbereitet und gelebt)
  • Projektarbeit zu vielen Themen die Kinder interessieren, z.B. „Wer bin ich, wo komme ich her?“, „Pack- ein- Päckchen- Aktion“, „Unsere Freunde aus einem anderen Land- verschiedene Kulturen, Rituale kennen lernen, von andern lernen, wie Formen und Regeln des Zusammenlebens eingehalten werden, Unterschiede und Gemeinsamkeiten wahrnehmen und die Wertschätzung anderen gegenüber zeigen“

 

Bildungsbereich 3: Sprache

„Kinder haben das grundlegende Bedürfnis, sich auszudrücken und verstanden zu werden. Von Geburt an interessieren sich Kinder für alle Facetten von Sprache und Sprechen und nehmen diese mit all ihren Sinnen wahr“ (ebd.).

Kinder brauchen gute sprachliche Vorbilder. Wir Erwachsene bemühen uns in einer deutlichen, klaren und der Entwicklung des Kindes entsprechende bildhafte Sprache zu sprechen. Beispiele um dies umzusetzen sind:

  • Sprachförderung über den gesamten Tagesablauf
  • während des Morgenkreises, zu den Mahlzeiten, bei Angeboten werden bewusst Gesprächssituationen gestaltet
  • in der Bücherecke liegen pädagogisch wertvolle Bücher zum Anschauen und Vorlesen bereit
  • ABC- Club für die Einschüler- Sprachförderung und Schriftförderung
  • Spracherlebnisse im sozialen Alltag erfahren (durch Märchen, Geschichten und Reime und verschiedene Spiele)
  • Englisch für die Kindergartenkinder
  • Förderung der Sprachentwicklung der Krippenkinder erfolgt durch Reime, Fingerspiele, Lieder, Zungen- und Lippenübungen, Pustespiele und durch die sprachliche Begleitung der Erzieherinnen im gesamten Tagesablauf

 

Bildungsbereich 4: Bildende Kunst

„Menschen schaffen seit Beginn und überall Bilder und Plastiken, um sich auszudrücken und miteinander zu kommunizieren. Schon jüngste Kinder gestalten ihre Umgebung. Über die Erkundung des Materials und dessen gezielten Einsatz finden Kinder Schritt für Schritt zu ihrer eigenen Bildsprache. Mit der Zeit nehmen Kinder Farbtöne und Formen als Eigenschaften in ihrer Umgebung wahr. In den Kunstwerken der Kinder steckt auch immer ein Teil ihres Leben“ (ebd.).

Beispiele für den Bildungsbereich 4 sind:

  • Bastelraum mit verschiedenen Materialien zum freien Zugang für die Kindergartenkinder
  • im Krippenbereich geben die Erzieher den Kindern vielseitige Möglichkeiten im Tagesablauf kreativ tätig zu sein
  • die Kinder lernen:
    • die Sinne und die eigene Aufmerksamkeit zu schärfen
    • eigene Ideen zu entwickeln und diese mit Kreativität und Ausdauer umzusetzen
    • malen, schneiden, kleben, formen und modellieren mit den verschiedensten Materialien
    • Farben und Formen mit verschiedene Techniken zur Gestaltung kennen  und kennenlernen
    • die Werke anderer schätzen
    • viel Freude beim gestalten zu entwickeln

 

Bildungsbereich 5: Darstellende Kunst

„Schon die Kleinsten beobachten aufmerksam ihre Umgebung und ahmen andere Menschen und Tiere nach. Sie verfolgen gebannt Theater und Zirkusaufführungen, lauschen Hörspielen und selbst die Kleinsten folgen schon gespannt kurzen Finger und Puppenspielen. Tanz ist eine Gelegenheit für Kinder, sich nach Herzenslust bewegen und austoben zu können“ (ebd.).

Für die darstellende Kunst können folgende Beispiele aufgezählt werden:

  • Puppenspiele mit Handpuppen
  • Theateranrecht im Puppentheater
  • Tanzspiele mit Krippen- und Kindergartenkinder
  • Einladung von Künstlern

 

Bildungsbereich 6: Musik

„Musik wird meist mit oder für Menschen gemacht, ist somit ein soziales Ereignis und schafft Gemeinschaft unter den Beteiligten. Sie verbindet Menschen und ist ein Mittel zur Kommunikation, eine Sprache, die fast überall auf der Welt verstanden werden kann“ (ebd.).

Im gesamten Tagesablauf  gibt es vielfältige Gelegenheit Musik zu machen und zu hören. Kinder haben Spaß am Singen und Bewegen und sind interessierte Zuhörer. Lieder, deren Texte und Bewegungen werden von ihnen immer wieder gerne wiederholt. Um dies zu fördern bieten wir folgendes an:

  • verschiedene Instrumente und Klangkörper ausprobieren, damit die Kinder die verschiedenen akustischen Wirkungen empfinden können
    • angenehme und erschreckende, laute und leise, hohe und tiefe Töne
    • die Kinder haben Freude durch die Musik und sie gehört zum Lebensalltag dazu.
  • diverse Bewegungslieder (z.B. Fingerspiele, Kreisspiele, Tänze)
  • Lieder singen
  • Musik hören
  • Musikinstrumente selbst herstellen
  • Hörmemory

 

Bildungsbereich 7: Mathematische Grunderfahrungen

                       

„Kinder wollen etwas herumtragen, einpacken oder aufeinander stapeln und erfassen damit Mengen und Gewichte. Sie zersägen, sortieren und hüpfen, sie malen etwas auf, pflanzen ein und essen- und lernen dabei, dass Mengen geteilt werden können, dass sie nach Kategorien wie Größe, Farbe und Material geordnet werden können“ (ebd.).

Überall in seiner Umwelt trifft das Kind auf Zahlen, Mengen und mathematische Phänomene. Dies fördern wir durch verschiedene Tätigkeiten:

  • Knobel und Quizspiele, Tisch- u.a. Gesellschaftsspiele, die zählen zuordnen und sammeln beinhaltet
  • bei Alltagshandlungen zählen, abwiegen und messen
  • Raum und Zeit für entdeckendes Forschen lassen
  • jahreszeitliche Veränderungen in der Umgebung erkunden
  • Geschichten, die einen Zahlenrhythmus in sich tragen
  • Abzählreime und Verse
  • Bewegungsspiele, Musik und Tänze, die zählen und zuordnen beinhalten
  • Natur erkunden, Gartenarbeit anbieten
  • geometrische Grundformen und Gegenstände aus dem Alltagsleben in Verbindung bringen
  • Vergleichen und Unterscheiden von Vorlieben, Spielen, Kleidung und vielem mehr
  • Gegenstände zum ineinander stapeln, auftürmen, befüllen
  • Bekanntmachen mit Zahlen und Symbolen
  • Material zum konstruieren und auseinandernehmen

 

Bildungsbereich 8: Natur

„Natur ist überall. Für Kinder ist Natur der Ort, der ihr Fordern nach Bewegung, nach sinnlichen Sensationen und nach Erkenntnissen am besten erfüllt. Kinder setzen sich von Anfang an mit Natur in all ihren Erscheinungen und mit all ihren Stoffen auseinander“ (ebd.).

Beispiele hierfür sind:

  • Ausflüge in den Wald. (Grenzen und Entwicklungsfortschritte deutlich erkennen; Natur auf einzigartige und nachhaltige Weise erleben und erfahren; Pflanzen, Tiere, Gewässer mit Kopf, Hand und Herz kennenlernen)
  • täglicher Aufenthalt im Freiem und Natur erleben
  • Naturmaterialien sammeln, basteln und damit spielen
  • Bilderbücher, Wissensbücher ,CD‘s zum anschauen und zuhören
  • Bepflanzen und Pflegen der selbstgebauten Pflanzkästen
  • tägliches Stellen der Jahreszeitenuhr
  • Beobachten von Kleintieren in Becherlupen oder in freier Natur
  • behutsamer Umgang mit Tieren lernen

 

Bildungsbereich 9: Technik

„Kinder werden heute in eine hochtechnisierte Welt hineingeboren. Kinder ahmen den Umgang Erwachsener mit technischen Geräten nach und lernen so deren Einsatzmöglichkeiten“ (ebd.).

In der Kindertagesstätte werden diese Fähigkeiten wie folgt gefördert:

  • Spielmaterialien mit mechanischen Möglichkeiten zum hantieren und probieren
  • Rollenspiele (z.B. kochen, Frisör spielen)
  • Konstruktionsspiele mit den verschiedenen Bausteinen, Holzeisenbahn, Kugelbahn, Naturmaterialien
  • Spiel mit ausgedienten Handys und Fotoapparaten
  • Beobachten von täglichen Handlungsabläufen
  • Technik sichtbar machen durch Möglichkeiten die Spielsachen umzubauen und zu verändern

4. Kontakte zu anderen Institutionen

Uns ist der Kontakt und die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen sehr wichtig, denn es erleichtert ihnen als Eltern viele Wege und bietet somit mehr Möglichkeiten für ihre Kinder, die sie sonst nicht wahrnehmen könnten.

Mit folgenden Institutionen arbeiten wir zusammen oder ist eine Zusammenarbeit geplant:

  • Jugendamt Magdeburg
  • Gesundheitsamt
  • zahnmedizinischer Dienst
  • Zahnarztpraxis Dr. Wagner
  • Waldpädagogischer Verein Magdeburg
  • Schulumweltzentrum Magdeburg
  • Zooschule
  • Puppentheater
  • Verkehrswacht (Kommissar Mario)
  • Kieztreff (Tagespflege für Senioren)

Für weitere Kooperationen sind wir stets offen.

5. Öffentlichkeitsarbeiten

Marketing/Öffentlichkeitsarbeit ist ein wichtiger Aspekt in der Vermarktung einer Einrichtung. Gerade in privaten Einrichtungen, ist es sehr wichtig, durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit auf sich Aufmerksam zu machen, um die gesicherte Existenz der Einrichtung zu gewährleisten.

Folgende Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit sind uns wichtig:

  • Presseartikeln/Pressearbeit
  • Gestaltung von Festen
  • Erstellen und Pflegen einer Homepage
  • Mitwirken bei Veranstaltungen der Schule und dem Hort Annastr.
  • Erstellung von Flyern
  • Kooperationspartnerschaften entwickeln
  • Kooperation mit der anderen Einrichtung und deren Ideenaustausch
  • Zusammenarbeit mit Firmen  
  • Zusammenarbeit mit öffentlichen Einrichtungen

Und natürlich freuen wir uns über jede positive Resonanz und deren Weitersagen. Positive Mundpropaganda ist mit der wichtigste Aspekt der Öffentlichkeitsarbeit.