2 Grundlagen der pädagogischen Arbeit und ihre Ziele
2.1 Bildungsauftrag
Der gesetzliche Auftrag an Tageseinrichtungen umfasst nicht nur die Bildung, sondern auch Erziehung und Betreuung. Das Bildungsprogramm für Kindertageseinrichtungen in Sachsen/Anhalt „Bildung elementar – Bildung von Anfang an“, bildet die Grundlage für unser pädagogisches Handeln. Professionelles Handeln bedeutet für uns, alle Entwicklungsbereiche der Kinder anzusprechen und im Rahmen der neun Bildungsbereiche eine anregende und lernfördernde Umgebung mit den Kindern und für die Kinder zu gestalten, um eine ganzheitliche Entwicklung zu unterstützen und zu fördern. Kinder bilden sich, indem sie sich der Welt mit Neugierde zuwenden und zwar von Geburt an. Sie finden Ihre Bildungsthemen in nahezu jeder alltäglichen Situatioalle Mitarbeiter und die Eltern jeden Tag aufs Neue gemeinsam mit.
2.2 Bild vom Kind
Das Glück für unsere Kinder bauen wir auf vier Säulen auf:
-Individualität
-Geborgenheit und Wohlbefinden
-Partizipation und Ko-Konstruktion
–Kinder an sie betreffenden Entscheidungen aktiv beteiligen und mit Kindern Lernprozesse gemeinsam gestalten
-Bildungs- und Entwicklungsbegleitung
Kinder sind Persönlichkeiten, die sich ganz individuell entwickeln. Sie beobachten, probieren sich aus und stellen hierbei auch Regeln und Grenzen in Frage. Mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten versuchen Kinder, die Welt in der sie leben zu begreifen. Wir als Erwachsene sind Beobachter, Unterstützer aber auch Vorbild, um sie auf ihrem Weg zu begleiten, ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen, Freiräume zu bieten und Sicherheit zu geben.
Im Kindergarten treffen die Kinder mit vielen neuen Erfahrungen, Eindrücken und Gefühlen zusammen, die sie teilweise verunsichern, ängstigen und anfangs auch oft überfordern. Deshalb ist es wichtig, dem Kind als verlässlicher und vertrauensvoller Partner entgegenzutreten. Ihr Kind kann stabile Beziehungen aufbauen, wenn man ihm die Chance dafür gibt.
Jedes Kind ist ein Individuum mit unterschiedlichen Stärken, Fähigkeiten, Eigenschaften und auch Schwächen. Somit ist
es sehr wichtig, jedes Kind genau kennenzulernen und auf seine jeweiligen Bedürfnisse einzugehen.
Wir knüpfen an die Entwicklung des Kindes dort an, wo es steht um ihm eine bestmögliche Weiterentwicklung für das Leben zu bieten.
Rechte, Schutz und Einbeziehung der Kinder:
„Wir erwarten nicht, dass Kinder im Krippen- oder Kindergartenalter sich in einem „demokratischen Verfahren“ wie z. B. einer Kinderkonferenz für ihre Rechte wirklich selber einsetzen können. Es gibt dafür sicher einzelne positive Beispiele, wir sind aber der Ansicht, dass gerade kleinere oder ängstliche und zurückhaltende Kinder dabei häufig nicht zu „ihrem Recht“ kommen. Sollte eine Gefährdung von Erwachsenen ausgehen, müssen andere, z.B. Kolleginnen oder Eltern eintreten“ (Gertrud Ringli, 28.11.2012, Kinderschutz/ Beteiligungsverfahren für Kinder im Alter von 0-6 Jahren in Kinderkrippen und Kindergärten; Pädagogische Fachberatung der Waldorftageseinrichtungen BW.e.V).
2.3 Beteiligung der Kinder
Kinder machen häufig die Erfahrung, dass für sie gedacht, geplant und entschieden wird. Wir achten und schätzen die Kinder als eigenständige und gleichwertige Persönlichkeiten die das Recht haben, bei allen Dingen die Sie betreffen mitzureden und mitzugestalten. So unterstützen wir die Kinder dabei ihren Alltag mitzubestimmen. Durch aktive Beteiligung befähigen wir die Kinder, sich mit anderen Kindern zu verständigen und ihre Ideen alleine oder gemeinsam mit anderen zu verwirklichen. Wir freuen uns über Kinder, die uns ihre Meinung sagen und ihre Rechte einfordern. Dafür wählen wir altersgerechte Beteiligungsformen wie z.B. Stuhlkreise oder Abstimmungen. Im Morgenkreis beginnen wir unseren gemeinsamen Tag und planen unsere Aktivitäten für den Vormittag. Größere Kinder unterstützen die jüngeren Kinder im Tagesablauf und übernehmen eine Art Patenschaft für sie. In den Bastel-und Spielräumen stehen die Materialien und Spielsachen für die Kinder offen zur Verfügung. Die Kinder können dort Art, Zeit und Dauer frei bestimmen. In mehreren Projekten übers Jahr verteilt wird den Kindern die Möglichkeit gegeben Ihre Ideen und Ziele zu verwirklichen. Kinder teilhaben zu lassen bedeutet aber nicht, dass Kinder alles dürfen. Grenzen findet man dort, wo das körperliche oder seelische Wohl des Kindes gefährdet wird.
2.4 Regeln für unsere Kinder
Regeln geben Kindern und Erwachsenen Orientierung und Sicherheit im Zusammenleben. Mit Hilfe von Regeln werden Achtung und Wertschätzung gegenüber Menschen, Umwelt und Material erlernt. Sie müssen einsichtig sein für Kinder. Sie können von Pädagogen gesetzt und auch gemeinsam mit den Kindern aufgestellt werden. Regeln sind dazu da, Grenzen aufzuzeigen. Sie müssen veränderbar sein in Bezug auf Situation und Entwicklung und sie sind verbindlich für Kinder und Erwachsene. Regeln werden nur da eingesetzt, wo sie gebraucht werden und man muss sie konsequent einhalten.
2.5 Rechte der Kinder
Auch Kinder haben Rechte. Sie haben das Recht Kind sein zu dürfen, das Recht auf Bildung zu einer eigenverantwortlichen, gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu reifen, das Recht Fehler machen zu dürfen, mitzubestimmen, ein eigenes Entwicklungstempo zu haben, so akzeptiert zu werden wie sie sind, ihren Bewegungsdrang auszuleben, ihren Spielpartner auszusuchen, sich zurückzuziehen wenn man es möchte, sich auch mal schmutzig machen zu dürfen, aber vor allem haben sie in unserer Einrichtung das Recht auf einen ausgefüllten, interessanten und harmonisch ablaufenden Kindergartentag. Weiterhin haben die Kinder Recht auf:
- Spiel
- Unversehrtheit
- emotionale Nähe und Geborgenheit
- Familie
- Urlaub
- Freunde
- Selbstbestimmung
- kindliche Ausdrucksmittel
- Wechsel von Ruhe und Bewegung
- eigene Meinung
2.6 Rolle der Erzieherin
Entsprechend § 21 des Kinderförderungsgesetzes erfolgt die Betreuung der Kinder durch ausgebildetes Fachpersonal. Pädagogische Hilfskräfte und Praktikanten in Ausbildung zum Erzieher unterstützen das Team bei der täglichen Arbeit. Ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich und helfen bzw. unterstützen uns bei besonderen Projekten sowie bei der Organisation von Festen und Ausflügen.
Eine gute Zusammenarbeit des Erzieherteams wirkt sich in jeder Beziehung positiv auf unsere gesamte Arbeit aus. Sie bringt zeitliche Vorteile und fördert die Arbeit im Erziehungsprozess. Die Atmosphäre in der Kindertagesstätte ist davon abhängig, wie sich die sozialen Kontakte zwischen den Mitarbeitern gestalten. Gute kollegiale Beziehungen stützen dabei den Einzelnen in seiner Arbeit. Uns ist es besonders wichtig, dass jeder Mitarbeiter seine persönlichen Fähigkeiten und Begabungen einbringt, damit wir uns gegenseitig ergänzen. Nur wenn alle Mitarbeiter über die Ziele und Methoden der pädagogischen Arbeit in den Gruppen informiert sind, können sie sich in der täglichen Arbeit und nach außen hin dafür einsetzen.
Deshalb kommen die Mitarbeiter in regelmäßigen Teamberatungen (mindestens 1x monatlich) zusammen, besprechen Aktuelles, die Wochen- und Jahresplanung und reflektieren das eigene pädagogische Handeln. Um eine gute Arbeit zu machen ist eine gute Teamarbeit die wichtigste Voraussetzung. Jeder Mitarbeiter muss bereit sein an sich zu arbeiten. Jeder muss lernen mit positiver aber auch mit negativer Kritik umzugehen. Deshalb hat die Kommunikation untereinander einen großen Stellenwert in unserer Einrichtung, was einen Jeden bereichern kann und die Arbeit interessant und vielfältig macht.
Wir Mitarbeiter sehen uns nicht als Unterhalter oder Aufsichtspersonen, sondern sind im Rahmen der Erziehungspartnerschaft zu den Eltern Entwicklungsbegleiter der Kinder. Die Erzieher greifen Impulse und Ideen der Kinder in der täglichen Arbeit auf und integrieren diese in den Tagesablauf mit ein. So entstehen oftmals aus Wahrnehmung und Anregungen der Kinder Tagesthemen und Projekte.
Um unsere fachliche Kompetenz zu erweitern und auch zu vertiefen, nehmen alle Mitarbeiter regelmäßig an Fortbildungen teil. Daneben informieren wir uns durch Berichte aus Fachbüchern und Fachzeitschriften über aktuelle Themen. (ggf. Planungen erstellen), Projekte vorbereiten und besprechen, Vorbereitung von Elterngesprächen und Elternabenden, Festen und Veranstaltungen, Konflikte und Probleme besprechen und Lösungen aufzeigen, Durchführung von Öffentlichkeitsarbeit, Dokumentation der pädagogischen Arbeit sowie einzelne Fallbesprechungen.
2.7 Portfolio
Tag für Tag erleben wir mit den Kindern in der Kita Situationen, die es wert sind, aufgeschrieben zu werden. Die kleineren aber auch größere Entwicklungsschritte, die jedes Kind individuell für sich meistert, gilt es in ihrer Einzigartigkeit wahrzunehmen und zu dokumentieren. Die Kinder spüren unsere Wertschätzung, wenn sie erleben, dass wir ihrem Tun Bedeutung beimessen und es dokumentieren. Ein Portfolio wird für jedes Kind individuell erstellt. Es werden durch Malarbeiten, Lerngeschichten und Fotos die Entwicklungsschritte in der Krippen- und Kindergartenzeit sowie der Entwicklungsprozess jedes Kindes dokumentiert. Für die Kinder ist das Portfolio im Raum frei zugänglich. Sie können sich „ihr eigenes Buch“ anschauen und ihre Entwicklung und Geschehnisse aus der Kindergartenzeit in Erinnerung holen. Die Pädagogen können anhand dieses Ordners erworbene Kompetenzen des Kindes für die Eltern sichtbar machen und weitere Entwicklungsziele für das Kind erstellen.
2.8 Rolle der Eltern
In Wir wünschen uns einen partnerschaftlichen, offenen und regen Kontakt zu den Eltern. Falls Anlass für ein ausführliches Gespräch besteht, z.B. Eltern mit uns über ein bestimmtes Thema sprechen wollen, Fragen oder Wünsche haben, können jederzeit Termine vereinbart werden, zu denen wir uns Zeit nehmen werden.
Durch die kinderfreie Zeit schaffen sich Eltern wieder Raum für eigene Bedürfnisse und Pläne. Wir unterstützen die Eltern am sinnvollsten, wenn sie das Gefühl haben ihre Kinder in guten Händen zu wissen, um ihren Beruf wieder aufzunehmen, sich beruflich weiterzuentwickeln oder sich um Geschwisterkinder zu kümmern. Somit dient unsere Einrichtung nicht nur der positiven Entwicklung des Kindes, sondern der gesamten Familie. Eltern und andere Angehörige sind uns immer herzlich willkommen.
Wir legen viel Wert auf ein vertrauensvolles und offenes Miteinander. Dies entsteht vor allem durch tägliche Gespräche, jährliche Entwicklungsgespräche, Elternabende und das gemeinsame Erleben von besonderen Ereignissen.
Damit sich die Eltern und die Erzieher untereinander besser kennenlernen können und auch weil es Spaß macht, planen wir ein Sommer- oder Abschiedsfest, im Herbst den Laternenumzug und zu Weihnachten eine gemeinsame Weihnachtsfeier mit allen Eltern und Kindern. Bastelnachmittage, Oma/ Opa Nachmittage sind weitere willkommende Höhepunkte. Gern sehen wir, wenn sich Eltern in pädagogische Prozesse oder bei der Vorbereitung von Aktivitäten, Projekten oder bei Festen mit einbringen möchten und uns unterstützen. Die Gruppen werden sich über Aushänge an den Infowänden und persönlicher Ansprache an die Eltern wenden, denn natürlich sind wir für jede Mithilfe seitens der Eltern sehr dankbar. Die Elternmitwirkung in unserer Einrichtung ist willkommen.
In der Einrichtung werden jeweils zwei Elternsprecher/-innen benannt, die im Rahmen eines Elternkuratoriums die Interessen der Elternschaft vertreten.
Alle wichtigen Informationen, Termine und der Speiseplan sind im Eingangsbereich ausgehängt. Ebenso laufende Projekte und Angebote.
Um den Kindergartenalltag mit all seinen Routinen aber auch wichtigen Ereignissen für die Eltern transparent und planbar zu machen, erhalten die Kindergarteneltern einen Monatsplan, auf welchem alle wichtigen Termine, Projekte und Vorhaben angekündigt werden. Ebenso hat jeder die Möglichkeit, sich über unsere Homepage (www.kindergarten-schroteblick.de) über aktuelle Ereignisse auf dem Laufenden zu halten.
Jegliche Informationen die uns Eltern weitergeben, werden vertraulich behandelt.
2.9 Ziele der pädagogischen Arbeit
Das Bildungsziel für die Kinder unserer Einrichtung ist die aktive Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt und sich selbst auf vielfältige Weise. Das beinhaltet unteranderem, dass wir den Kindern Raum und Zeit geben um sich Wissen anzueignen und die Natur und Umwelt Erleben und Begreifen zu lernen. Die Kinder sollen ihre Stadt und die Umgebung bewusst erleben können, sollen Freude an der Bewegung haben. Dabei werden wir alles tun für die Gesunderhaltung der Kinder und der Entwicklung der Selbständigkeit. Kinder lernen von Geburt an, sie sind neugierig und haben das Bedürfnis sich stets zu bewegen, die Welt zu erforschen und Zusammenhänge im gesamten Alltag zu ergründen und zu erkennen. Bis zum Eintritt in die Schule ist es unser Hauptanliegen die Kinder allseitig unter Berücksichtigung der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten zu fördern. Dabei ist die enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Eltern ein wichtiger Grundstein, um einen verzahnten Erziehungsprozess zu erreichen.
Ziele unserer pädagogischen Arbeit sind, die Kinder in folgenden wesentlichen
Entwicklungsbereichen bestmöglich zu fördern und zu befähigen:
- für sich selbst verantwortlich denken, handeln und entscheiden (Ich-Kompetenz)
- Toleranz, Achtung und Verantwortung mit anderen entwickeln (Sozialkompetenz)
- erschließen der sachlichen Bereiche ihrer Umwelt (Sachkompetenz)
Besonderes Anliegen unserer Arbeit ist es, dass sich die uns anvertrauten Kinder wohlfühlen und sie sich in einer anregenden Umgebung entsprechend ihres inneren Entwicklungsplanes entfalten können. Zur Vorbereitung auf das schulische Lernen wird besonders viel Wert auf die Vermittlung von kommunikativen, mathematischen, ethischen, sozialen und naturwissenschaftlichen Grunderfahrungen und Grundkenntnissen gelegt.
Die genannten pädagogischen Ziele unserer Arbeit sind nur zu erreichen, wenn sich unsere Arbeit an der unmittelbaren Erlebnis-, Lern- und Lebenswelt der uns anvertrauten Kinder orientiert. Wir arbeiten nach dem Situationsansatz, da dieser eine Fülle von Möglichkeiten bietet, Kinder beim Hineinwachsen und Verstehen der Erwachsenenwelt zu begleiten. Das Kind steht immer im Mittelpunkt und seine Bedürfnisse sind Ausgangspunkt unserer Arbeit. Die von uns initiierten Impulse dienen dazu, Situationszusammenhänge für die Kinder erfahrbar zu machen. Nicht die bloße Wissensvermittlung steht im Vordergrund, sondern das Lernen durch Erfahrung und die aktive Auseinandersetzung mit der Umwelt.
2.10 Grundsätze der pädagogischen Arbeit in der Kinderkrippe
2.10.1 Geborgenheit schafft Sicherheit
Das ist die Devise bei der Arbeit mit unseren Krippenkindern.
Dafür schaffen wir eine geschützte und liebevolle Atmosphäre, die verlässlich jeden Tag wiederkehrt. Wir fördern von Anfang an die Grob- und Feinmotorik, die kognitive und ganzheitliche Entwicklung des Kindes durch gemeinsames Spiel, Turnen, durch Rhythmus, Singen und Musizieren, Basteln und Malen, sowie Bilderbuchbetrachtungen und Spracherziehung. Über geeignetes Spielmaterial erhalten die Kinder Kenntnisse von Farben, Formen und Mengen. Rituale und überschaubar gesetzte Grenzen erleichtern das Zusammenleben und lassen ein Gefühl der Geborgenheit entstehen. Das Verabschieden von den Eltern, die gemeinsamen Mahlzeiten, ein stets gleich bleibender Tagesablauf und letztlich das verlässliche Abholen des Kindes aus der Krippe, geben ihm die gewünschte Sicherheit, die es braucht um sich wohl
und geboren zu fühlen.
2.10.2 Zeit haben- sich wohl fühlen
Unsere Kindertagesstätte soll vor allem ein Ort der Menschlichkeit sein, ein Platz, an dem Wertschätzung erlebt und Meinungen aktiv ausgetauscht werden. Sie ist ein Ort, an dem sich Erwachsene und Kinder jeden Morgen voller Freude wieder treffen, sich miteinander wundern, forschen, spielen, lachen, sprechen, diskutieren, handeln und darüber reflektieren. Deshalb ist unser Umgang in der Einrichtung wie auch nach außen von Offenheit und Freundlichkeit geprägt. Es ist für uns von großer Bedeutung, sich für die Kinder Zeit zu nehmen. Nur durch diesen intensiven Kontakt zum Kind gelingt es sich gegenseitig wahrzunehmen und die einzelnen Bedürfnisse, Wünsche und Gefühle der Kinder zu erkennen. Wir wollen die Kinder nicht einfach nur durch den Alltag führen, sondern sie möglichst in vielen Entscheidungsprozessen mit einbeziehen und sie an vielen, was das tägliche Leben betrifft, beteiligen.
2.12 Eingewöhnungsphase und Aufnahme
Jedes Kind reagiert unterschiedlich auf die neue und fremde Situation in der Kinderkrippe. Sowohl ihr Kind als auch Sie als Eltern brauchen Zeit, um sich an diese neue Situation zu gewöhnen. Diese Zeit wollen wir Ihnen und Ihrem Kind geben. Die Eingewöhnungszeit ist eine der wichtigsten Phasen. Nur durch eine intensive elternbegleitende Eingewöhnung können die Kinder Vertrauen zu uns und der Gruppensituation aufbauen. Wir arbeiten nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell. In den ersten Tagen begleiten Sie Ihr Kind für einen bestimmten Zeitraum mit in die Kinderkrippe. Jedes weitere Vorgehen wird täglich mit Ihnen besprochen und auf die Reaktion des Kindes abgestimmt.
Oft ist es in diesem Alter das erste Mal, dass sich das Kind von den Eltern trennt. Deshalb ist es wichtig, dem Kind genügend Zeit zu geben, sich mit den Erziehern, den anderen Kindern, den Räumlichkeiten und den Spielsachen vertraut zu machen. Eingewöhnungshilfe kann dabei ein vertrauter Gegenstand von zu Hause, wie z.B. das Lieblingskuscheltier, sein. Jeder weitere Verlauf der Eingewöhnungszeit und die Steigerung der Zeiten werden, abhängig vom Kind, nach jedem Tag neu besprochen.
Die Aufnahme eines Kindes erfordert ein sensibles Vorgehen der Fachkräfte, denn von der Gestaltung des Übergangs vom häuslichen Umfeld in die Ganztagsbetreuung unserer Einrichtung hängt es ab, ob sich das Kind und seine Eltern wohl und angenommen fühlen. Der Grundstein für die wichtige Partnerschaft zwischen Eltern und Erziehern wird in dieser Phase gelegt.
Auch bei der Aufnahme von Kindern in die Kindergartengruppe wird dies mit den Eltern gemeinsam geplant und besprochen. Durch Spielstunden vor dem Wechsel können sich die Kinder an die neue Umgebung und den Tagesablauf gewöhnen.
2.13 Gesundheit des Kindes
In der Eingewöhnungsphase wird die Krankheitsgeschichte des Kindes mit den Eltern besprochen. Zum Schutz aller Kinder sind die Eltern verpflichtet, insbesondere bei Kinderkrankheiten und Infektionskrankheiten nach dem Bundesseuchengesetz, diese unverzüglich mitzuteilen. Treten gesundheitliche Beschwerden während der Betreuungszeit auf, informieren wir umgehend die Eltern.
In Zusammenarbeit mit dem örtlichen Gesundheitsamt werden Termine für die begleitende zahnärztliche und ärztliche Untersuchung vereinbart.